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Primitivo

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Primitivo

auch: Zinfandel


Alte Rebsorte aus Kroatien neu entdeckt!


Bis vor ein paar Jahren war der Primitivo eine unbekannte Rebsorte, die man nicht kannte. Als sich vor etwa 20 Jahren herausstellte, dass der kalifornische Zinfandel und die süditalienische Rebsorte Primitivo identisch sind, entstand plötzlich reges Interesse. Das generell steigende Interesse für süditalienische Weine spielte dem Primitivo mit in die Karten. Hauptsächlich wächst diese Rebsorte in der Region Apulien, wobei die bekannteste Herkunft der Primitivo die Manduria ist. In den USA ist der Zinfandel in der gesamten Region von Kalifornien verbreitet. Mittlerweile gilt es als belegt, dass die Rebsorte weder aus den USA noch aus Italien stammt. Die Rebsorte hat ihren Ursprung in Kroatien unter dem Namen „Tribidrag“. Sie ist von Kroatien über Italien nach Kalifornien gekommen. Die beiden Namen für diese Rebsorte werden meistens in einem Atemzug genannt nicht zuletzt da beide eine wichtige Rolle in ihrem Heimatland spielen. Der italienische Name Primitivo bedeutet „der früh reifende“. Dieser Name beschreibt die Rebsorte sehr gut, da die Trauben eher früh reifen. Was bei dieser Sorte aber etwas problematisch ist, sind die verschiedenen Reifegrade der Beeren in ein und demselben Traubenbund, was eine genaue Selektion bei der Ernte benötigt, damit nur die besten und reifsten Trauben verarbeitet werden und eine hohe Weinqualität erreicht werden kann.


Geschmacksprofil und Ausbau

Eines der Hauptmerkmale dieser Rebsorte ist der hohe Zuckergehalt in den Trauben, zudem zeichnet sie sich durch die feine Würze und die typischen Noten von Waldbeeren, schwarzem Pfeffer, Zimt und Nelken. Eine weitere Besonderheit des Primitivos ist die sogenannte „Doppio Passo“, was so viel bedeutet wie „doppelte Gärung“ (wörtlich: doppelter Gang). Dabei wird der Wein nach der abgeschlossenen ersten Gärung nochmals mit überreifen, zu einem späteren Zeitpunkt gelesenen Trauben vergoren. Bei diesem Vorgang erhält der Wein nochmals mehr Farbe, Geschmack und Tannin, was ihm unverkennbar macht – sowohl in der Nase wie auch am Gaumen. Zinfandel/Primitivo bevorzugt warme und stabile Temperaturen mit viel Sonneneinstrahlung, damit die Trauben optimal reifen können und sich der Zucker in den Beeren entwickeln kann. Der charakteristisch hohe Zuckergehalt führt zu einem hohen Alkoholgehalt im Wein. Häufig wird Wein dieser Sorte in Holzfässern (vom Barrique bis hin zum großen Holzfass) ausgebaut und/oder gelagert. Es gibt allerdings auch delikate Vertreter, die nicht im Holz lagern und dadurch etwas fruchtbetonter und schlanker wirken. Wie bereits erwähnt ist eine Eigenschaft des Primitivos die unregelmäßige Reifung der Beeren, welche mehrere Lesedurchgänge verlangt. Dieser Reifegrad beeinflusst den Geschmack des fertigen Weins und bietet dem Winzer eine Vielzahl an Ausbau- und Geschmacksmöglichkeiten.


Primitivo als Speisenbegleiter

Der milde Gerbstoff, der hoher Alkoholgehalt, die feine Würzigkeit und die intensive Frucht machen den Primitivo zum perfekten Begleiter zu deftigen und gehaltvollen Fleischgerichten wie beispielsweise Reh- oder Wildschweinbraten, Pfeffersteak, Rippchen oder Ente. Aber auch zu würzigen Nudelgerichten, zum Beispiel mit Sardellen und Oliven, sowie vielen Käsesorten passt er ausgezeichnet. Durch die Intensität und Süße am Gaumen harmoniert er sehr gut mit Gerichten der asiatischen Küche und süß-scharfen Currys. Der Primitivo/Zinfandel ist außerdem ein Klassiker zu jedem Grillfest, egal ob zu Fleisch, Geflügel oder Gemüse, die Grillaromen unterstreichen die Aromatik des Wein perfekt.

Quelle: https://www.falstaff.at/sd/r/primitivo/, https://www.neunweine.at/info/stories/primitivo-und-zinfandel-alles-was-du-ueber-diese-sorte-wissen, https://www.weinfreunde.de/magazin/weinwissen/primitivo/

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