Barbera
auch: Barbera Amaro, Barbera Dolce, Barbera Fine, Barbera Forte, Barbera Mercantile, Barbera Grossa, Barbera Noir, Barbera D'Asti, Gaietto, Lombardesca
Star aus dem Piemont
Der Barbera ist heute – nach Sangiovese und Montepulciano – die drittmeist verbreitete Rebsorte Italien. Schon im 13. Jahrhundert wurde die Rebsorte Barbera unter verschiedensten Namen erwähnt, der genaue Ursprung konnte allerdings bis heute nicht gänzlich geklärt werden: entweder handelt es sich um ein aus dem Piemont stammendes Eigengewächs oder die Reben wurden vor Jahrhunderten nach Italien importiert. Wenn man Barbera hört, denkt man sofort an die Region mit der größten Barbera-Fläche: das Piemont. Außerdem wird die Rebsorte auch in der Lombardei (Oltrepò Pavese) und in Emilia-Romagna (Colli Piacentini und Colli Bolognesi) angebaut. Die bekanntesten Vertreter sind wohl Barbera d’Asti und Barbera d’Alba, die beide aus dem Piemont stammen. Außerhalb Italiens wächst die Rebsorte in Kalifornien, Mexiko, Argentinien, Brasilien, Uruguay, Südafrika, Israel, Griechenland, Slowenien und Rumänien. Die Rebsorte ist sehr robust und zeichnet sich besonders durch die Anpassungsfähigkeit an Boden und Klima aus. Bis vor etwa 30 Jahren galt der Barbera als einfacher und schlichter Tafelwein mit hohen Erträgen und hohem Säuregehalt. Dieses Bild änderte sich, als Giacomo Bologna erstmalig seinen „Bricco dell’Ucellone“ herausbrachte: ein komplexer, konzentrierter, farbintensiver, dichter Barbera, der im Barrique ausgebaut wurde. Heute findet man Weine dieser Rebsorte in vielen verschiedenen Spielarten, von trocken und still über perlend bis hin zu lieblich. Der Großteil wird heute als „Vino da Tavola“ abgefüllt, es gibt aber auch einige Winzer, die sich besonders auf diese Rebsorte spezialisiert haben und großartige Vertreter vinifizieren, die das ganze Potenzial der Sorte zeigen.
Geschmacksprofil und Ausbau
Barbera ist bekannt für seine kräftige Säurestruktur, die er auch bei vollreifen Trauben behält, den niedrigen Gerbstoffgehalt sowie für den geringen Tanningehalt. Die Rebsorte neigt zu sehr hohen Erträgen, die man reduzieren muss, um eine höhere Qualität zu erhalten. Falls alle Trauben am Stock ausreifen, wirkt der Wein dünn, grün, flach und säuerlich. Die typischen Noten, die man bei einem Barbera findet, sind Wildkirschen, Veilchen, Vanille, Zwetschken und Pflaumen. Die besten Vertreter zeigen außerdem eine feine Aromatik von Süßkirschen und feuchter Erde. Häufig wird Barbera in Holzfässern ausgebaut, damit die resche Säure etwas weicher und besser eingebunden wird. Zusätzlich verleiht der Holzausbau dem Wein eine gewisse Fülle. In der Farbe ist der Wein rubinrot mit mittlerer Intensität, hier ist die Faustregel: je besser die Qualität desto dunkler und kräftiger ist der Wein im Glas. Die Reben sind weder anfällig für Krankheiten noch für Trockenheit, was sie aber nicht mögen ist ein zu feuchter Boden, daher ist der optimale Standpunkt für Barbera ein Hang mit viel Sonnenschein und durchlässigem, lockeren Boden. All diese Voraussetzungen findet die Sorte im nördlichen Teil Italiens. In diesen Regionen wird der Barbera meist reinsortig vermarktet. Außerhalb des Piemonts, der Lombardei und der Emilia-Romagna dient er gut und gerne als Cuvée-Partner.
Barbera als Speisenbegleiter
Barbera bringt viele verschiedene Weinstile hervor, was wiederum bedeutet, dass die Weine dieser Rebsorte sehr vielseitige Speisebegleiter sind. Grundsätzlich sind fast alle Barbera Weine für jeden Tag geeignet, sie harmonieren gut mit klassisch italienischem Essen wie Lasagne, Pasta aller Art und Pizza. Junge Barbera-Weine passen sehr gut zu Wurst- und Käseplatten, Räucherlachs sowie zu Leber, weil die Säure im Wein die Aromen im Essen noch verstärken. Gereifte Weine und im Holz ausgebaute Weine harmonieren sehr gut mit Wild-, Lamm- und Kalbfleischgerichten. Schlichte „Alle Tage“ Barberas kann man gerne auch etwas gekühlt zu kalten Vorspeisen und Gazpacho aller Art kombinieren.
Quelle: https://www.falstaff.at/sd/r/barbera/, https://www.weinfreunde.de/magazin/weinwissen/barbera/, https://www.barbera.de/die-rebsorte, https://www.weingueter-in.de/weinlexikon/barbera/
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