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Vernatsch

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Vernatsch

Auch: Schiava Grossa, Trollinger, Südtiroler Kurtraube, Schwarzwälscher, Großvernatsch, Dachtraube, Edelvernatsch, Bocksbeutel, Bruxelloise, Chasselas de Windsor, Black Hamburg, u.v.m.


Südtirols Leitrebsorte


Der Vernatsch hat seinen Ursprung in der norditalienischen Region Südtirol. Die Rebsorte ist unter vielen Namen bekannt, wobei die am häufigsten gebräuchlichen wohl Vernatsch, Schiava und Trollinger sind. Der Name Trollinger leitet sich wahrscheinlich vom Wort „Tirolinger“ ab, was auf seine Wurzeln hindeutet. Auch unter „Black Hamburg“ ist die Sorte bekannt, wobei unter diesem Namen hauptsächlich Taufentrauben erzeugt werden. Am weitesten verbreitet ist der Vernatsch in Südtirol und Württemberg. In Deutschland ist der Trollinger spätestens seit dem 14. Jahrhundert bekannt, evtl. aber schon viel länger, da die Rebsorte bereits von den Römern aus Italien über die Alpen bis an den Rhein gebracht worden sein könnte. In Südtirol ist der Vernatsch seit jeher neben dem Lagrein die wichtigste Rebsorte und umfasst heute den größten Teil der Rotwein-Anbaufläche der Region. Der Vernatsch ist in der Kultivierung anspruchslos, er bevorzugt Schwemm- und Schotterböden mit geringem Sandanteil und eignet sich hervorragend für die traditionelle Reberziehungsmethode „Pergola“ (umgangssprachlich auch „Pergel“ genannt). Die Rebsorte tendiert dazu, sehr viele Trauben zu tragen, ist leider anfällig für Krankheiten wie Mehltau, aber sehr resistent gegen Frost. Was kaum jemand weiß ist, dass Vernatsch sehr häufig für die Züchtung neuer Rebsorten verwendet wird. Die bekannteste und auch am meisten verbreitete Neuzüchtung ist der Kerner.


Geschmacksprofil und Ausbau

Der Vernatsch hat eine sehr dünne Schale und viel Fruchtfleisch, was zu der eher delikaten rubin- bis kirschroten Farbe führt. Dadurch ist er ein leichter, gerbstoffarmer, milder und fruchtiger Wein. Je nach Anbaugebiet weist der Vernatsch einen etwas anderen, jeweils gebietstypischen Charakter auf. Was aber alle Weine gemeinsam haben sind die fruchtig-frischen Aromen mit Noten von Kirschen und Himbeeren, Bittermandel- und Veilchennoten. Außerdem zeichnen sich die Weine dieser Rebsorte durch die angenehme Säurestruktur, Saftigkeit und Rundheit aus. In Südtirol wird Vernatsch meistens reinsortig Ausgebaut, in Württemberg wird er gerne in Cuvées mit Lemberger verwendet. Die meisten Vernatsch-Weine sind frisch und fruchtbetont und werden meistens im Stahltank oder in großen, gebrauchten Holzfässern, die keinen Geschmack mehr an den Wein abgeben, ausgebaut und kommen jung auf den Markt. Es gibt allerdings auch Topkellereien, die ihre Weine in kleinen Holzfässern ausbauen und noch etwas in der Falsche reifen lassen, um dem Wein mehr Gehalt und Fülle zu verleihen.


Vernatsch als Speisenbegleiter

Durch die typische Frische, Fruchtigkeit und Leichtigkeit der Vernatsch-Weine passen diese am besten zu rustikalen Gerichten wie zum Beispiel „Brettljause“, Geselchtem, Gulasch mit Knödeln oder Käsespätzle. In Württemberg wird Trollinger gerne als Begleiter zu regionstypischen Gerichten getrunken, wie zum Beispiel schwäbischem Rostbraten mit Balsamicolinsen und geröstete Maultaschen mit diversen Füllungen. In Südtirol wird er traditionell zum „Törggelen“ getrunken. Er ist außerdem ein perfekter Begleiter zu jungem Hartkäse und kann auch gut und gerne leicht gekühlt serviert werden.

Quelle: https://www.falstaff.at/sd/r/vernatsch/, https://www.ps-wein.de/wein-info/rebsorten/rebsortent/trollinger, http://www.wein.kaltern.com/de/sortenportrait-vernatsch.html

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